Grosser Apfel mit Schlafstörungen

Ich war bisher noch nie in Nordamerika. Ich bin es aber jetzt und genau von dort schreibe ich diese Zeilen. Zwei Flieger brachten mich via Dublin nach New York. Der zweite Flieger hatte leider so seine Macken und deshalb verbrachte ich wesentlich mehr Zeit am Flughafen von Dublin als mir lieb war.

New York ist beeindruckend. Man denkt, man würde die Stadt nach gefühlten 20 Staffeln von „How I met your Mother“ und unzähligen Hollywood-Streifen langsam kennen aber wenn man dann tatsächlich einen Fuss in die Stadt setzt, fühlt es sich ganz anders an als man das erwartet hätte. Plötzlich fühlt man sich wie ein kleines Würmchen im grossen Apfel der niemals schläft.

Ich stelle mir nun seit zwei Tagen schon die Frage, ob es mir hier denn eigentlich gefällt oder nicht. Nun, es ist laut, dreckig und es stinkt. Nein, hier möchte ich nie und nimmer leben. Trotzdem fühle ich mich nicht unwohl. Ich verbrachte gestern mehrere Stunden im Central Park: Bäche, kleine Wäldchen, Wiesen, Spielplätze – man hat plötzlich das Gefühl an einem ganz anderen Ort zu sein. Die riesigen Wolkenkratzer im Hintergrund erscheinen irgendwie unwirklich. Die meisten New Yorker, denen ich bisher begegnet bin, sind freundlich und lustig. Vielleicht fühle ich mich in New York deshalb mehr zuhause als z.B. in Berlin oder Zürich, weil die Stadt nicht mehr sein will als sie ist und keine Vorbilder hat, denen sie fieberhaft nacheifert?

Nach nur zwei Tagen geht es nun morgen bereits weiter Richtung Norden und obwohl ich nur einen kleinen Teil von New York erlebt habe, freue ich mich darauf, diesen Hexenkessel hinter mir zu lassen und mir Boston anzuschauen. „Die Stadt die niemals schläft“ war aufregend, aber ich bin sicher, dass ein kleines Schönheitsschläfchen hin und wieder noch keiner Stadt geschadet hat…

 

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